Die KIT-Stiftung trauert um ihren Stifter Professor Dr. Wolfgang Gaul

Der Gründungsstifter der "Helga und Wolfgang Gaul Stiftung" ist am 01. September 2025 im Alter von 80 Jahren verstorben.

 

Mit großer Betroffenheit haben wir vom Tode unseres langjährigen Freundes und Förderers Herrn Professor Dr. Wolfgang Gaul erfahren.

Wolfgang Gaul übernahm im Jahr 1980 als Professor für Quantitative Methoden der Unternehmensplanung die Leitung des Instituts für Entscheidungstheorie und Unternehmensforschung an der Universität Karlsruhe (TH). Unvergessen bleiben seine großen Verdienste um Forschung und Lehre an der KIT-Fakultät für Wirtschaftswissenschaften: bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2011 hat Wolfgang Gaul seine Expertise und sein großes Wissen insbesondere auf den Gebieten der Stochastik, Optimierung und Graphentheorie sowie deren Anwendungsmöglichkeiten im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich an Generationen von Studierenden und Promovierenden weitergegeben und diese mit seinem Vorbild inspiriert. Bemerkenswert waren zudem auch seine Bemühungen um die internationale Zusammenarbeit und Verständigung auf fachlicher und menschlicher Ebene.

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses – insbesondere in den Fachgebieten Informatik, Mathematik und Wirtschaftswissenschaften – sowie von Menschen mit Beeinträchtigung, die nicht am akademischen Leben teilhaben können, war Wolfgang Gaul ein großes Herzensanliegen. Gemeinsam mit seiner Gattin Helga Gaul gründete er daher im Jahr 2001 die gemeinnützige „Helga und Wolfgang Gaul Stiftung“. Die Stiftung, heute unter dem Dach der KIT-Stiftung, ist ein bleibendes Zeugnis seines herausragenden Einsatzes und seiner großen Verbundenheit mit Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe und bewirkt viel Gutes. Für dieses außerordentliche und herausragende Engagement zum Wohle des KIT wurde Wolfgang Gaul im Jahr 2014 zum Ehrenbürger der Hochschule ernannt.

Wir sind Wolfgang Gaul für seine außerordentliche Unterstützung zu höchstem Dank verpflichtet und werden sein Vermächtnis stets in dankbarer Erinnerung an einen wahren Freund und engagierten Förderer halten. Unser aufrichtiges und tief empfundenes Beileid gilt seiner Familie und allen, die ihm nahestanden.

Der Vorstand der KIT-Stiftung

 

Karlsruhe, im September 2025

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn der Roboter in die Kita geht

 

 

Kita-Kinder mit Roboter Nao KIT / Tanja Meißner
Roboter NAO macht alles mit!
Prof. Asfour im Gespräch mit einem Kita-Kind KIT / Tanja Meißner
"Hast Du schon entdeckt, was der alles kann?". Prof. Tamim Asfour im Gespräch mit einem Kita-Kind.

In der inklusiven Kita im Lebenshilfehaus in Karlsruhe begleitet seit April 2023 der Roboter "NAO" die Kinder in ihrem Alltag. Der Einsatz ist Teil des "Reallabors Robotische KI" des KIT, das Künstliche Intelligenz und Robotik für alle Menschen erfahrbar, erlebbar und diskutierbar macht. NAO erzählt, singt und tanzt mit den Kindern und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum frühkindlichen Erwerb von Medienkompetenz. Der Roboter für den Einsatz in der Kita wurde von der Helga und Wolfgang Gaul-Stiftung finanziert. 

Unter Teilnahme von Prof. Dr. Thomas Hirth, Vizepräsident für Transfer und Internationales des KIT, sowie Prof. Dr. Tamim Asfour, Leiter des Instituts für Anthropomatik und Robotik (IAR) des KIT, erfolgte am 07. Juni 2023 die offizielle Übergabe des Roboters an die Kita. 

Forschende und Erziehende gaben einen Einblick in KI- und Robotikforschung des KIT sowie die Chancen des Einsatzes von Robotik in der frühkindlichen Pädagogik. "Mit vielfältigen Experimenten, wie hier zur spielerischen Sprach- und Bewegungsförderung in der Kita, aber auch in Schulen, Museen, Bibliotheken und Krankenhäusern, schlagen wir eine Brücke zwischen der KI- und Robotikforschung am KIT und öffentlichen Einrichtungen, sodass die Menschen sie unmittelbar erleben können", erklärt Tamim Asfour.

Die 58 cm kleine Maschine ist Teil eines Projektes am IAR, das künstliche Intelligenz und Robotik im Alltag erforscht. Begleitet wird das Projekt von einem Team rund um Prof. Asfour, das sich seit der Ankunft des Roboters regelmäßig mit den Kita-Fachkräften austauscht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler programmieren dann nach Bedarf benötigte Funktionen. Etwas zwei bis drei Mal pro Woche kommt NAO in einer Kita-Gruppe zum Einsatz, zum Beispiel für gemeinsame Morgenlieder. "Er motiviert unglaublich und weckt auch einfach das Interesse und die Neugier", so die Kita-Leiterin Christina Speck. Außerdem reagierten vor allem autistische Kinder gut auf die Maschine.

Auch Michael Auen, Erster Vorstand der Lebenshilfe, berichtet von den Vorteilen des Einsatzes des Roboters: "Digitale Technologien und Robotik unterstützen die Anliegen von Inklusion – die Teilhabe von Menschen mit Behinderung in den Bereichen Kommunikation, berufliche Teilhabe, selbstbestimmtes Wohnen und inklusive frühkindliche Bildung".

"Die Reallabore des KIT ermöglichen es, Bürgerinnen und Bürger bei Lösungen für wichtige Zukunftsfragen mitreden zu lassen. Mit seinen Reallaboren bezieht das KIT die Menschen in Forschung und Entwicklung ein. Gemeinsam werden neue Technologien für große Transformationsthemen wie hier in der Robotik erprobt“, so Professor Thomas Hirth. Das Reallabor Robotische KI wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Zuge der Digitalisierungsstrategie des Landes "digital@bw" mit 800.000 Euro gefördert.

Hier erfahren Sie mehr über das Reallabor Robotische KI am KIT:

Herzlichen Dank an die Helga und Wolfgang Gaul Stiftung für diese wunderbare Unterstützung schon der Allerkleinsten!

 

 

Prof. Hirth und Prof. Asfour bei der offiziellen Übergabe von Nao KIT / Tanja Meißner
Vizepräsident Prof. Thomas Hirth (rechts) und Prof. Tamim Asfour bei der offiziellen Übergabe von NAO

Helga und Wolfgang Gaul Stiftung

Die Eheleute Helga und Professor Dr. Wolfgang Gaul möchten einen Beitrag leisten zur Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie zur Unterstützung betreuungsbedürftiger Personen. Aus diesem Grund haben sie 2001 die Helga und Wolfgang Gaul Stiftung eingerichtet. Zweck der Stiftung ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, insbesondere in den Bereichen Informatik, Mathematik und Wirtschaftswissenschaften, die Förderung hilfsbedürftiger Personen sowie mildtätiger Zwecke im Sinne des § 53 AO.

Die „Helga und Wolfgang Gaul Stiftung“ wird seit Februar 2018 treuhänderisch von der KIT-Stiftung verwaltet. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Geschäftsstelle Stiftungen.

 

 

Verleihung_ehrenbürgerwürde_Gaul KIT/ASERV - Crossmedia
Verleihung der Ehrenbürgerwürde an das Ehepaar Gaul durch Präsident Prof. Holger Hanselka 2014